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07.08.2020
Brief an die Stadträte vom 06.08.2020
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte der Stadt Rosenheim, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Nach einer aufregenden Woche und einigen neuen Erkenntnissen, ein wenig Glück, dass die meisten mit heiler Haut davon gekommen sind und der Erkenntnis, dass viele sich gegenseitig versichert haben, dass man beireit sei miteinander zu sprechen, wollen wir die Gelegenheit nutzen und sie bitten, noch einmal über die diversen Bauvorhaben in Oberwöhr nachzudenken.
Wir erleben viele Stadträte, die uns versichern, dass alles noch ganz auf Anfang stehe, man gerade erst am Beginn einer Planung stehe, gleichzeitig treffen wir immer wieder auf Aussagen, die uns das Gegenteil versichern. Ob das Handwerker sind, die mit einer ausführenden Baufirma in Kontakt stehen und als Baubeginn Anfang 2021 nennen, Anfragen an Stadträte umliegender Gemeinden wegen einem Baubeginn in Oberwöhr, oder immer und immer wieder Interessenten für einen etwaigen Erwerb der Immobilien, welche als Investitionen zum Kauf angeboten wurden. Von Mitarbeitern der Stadt Rosenheim, des Bauamtes und dem Straßenbau gar nicht zu reden, welche uns an der Krainstraße bereitwillig erklären, dass die Anschlüsse der Fernwärme und die neuen Abwasserrohre für das neue Baugebiet seien.
Unser Oberbürgermeister hat mir am Dienstag auf der Mangfallbrücke gezeigt, wie wunderbar die Flutmulden im Auwald funktioniert haben und wie sicher doch die gesamten Hochwasserschutzmaßnahmen sind. Ich habe etwas anderes gesehen. Ich habe völlig unkontrollierbare Grundwasserveränderungen gesehen, ich habe gesehen, dass nach gerade einmal 24 Std. Regen, die Mangfall an sehr vielen Stellen mit der Dammkrone Eins waren. Ob die Aisingerwies gesehen hat, wie knapp Oberwöhr und auch die Aisingerwies nach dem Auerbach einer totalen Katastrophe entkommen ist? Hat sich irgendjemand von ihnen einmal auf den Damm an der Krainstraße gestellt, und gespürt, wie der Boden vibriert hat unter der Gewalt der Wassers. Hat jemand versucht sich vorzustellen, wie das aussieht, wenn es noch 12 Std geregnet hätte.
Wir sind alle sehr gespannt, auf die angeforderten Gutachten. Beinhalten sie auch die Grundwasserproblematik? In Teilen Oberwöhrs, stieg das Grundwasser schneller als der Pegel der Mangfall. Beinhalten sie die Vorsorge, wenn sich die Stadtplaner (Beck & Fraundienst) durchsetzen und alle drei Wiesen bebaut werden. Schaut ein Planungsgutachten auf die Ortschaft Oberwöhr, welche es so nicht mehr geben wird, bedenkt ein Gutachten, dass man in Zukunft keine Wiesen mehr im Stadtrandbereich haben wird, dass man keine Feste mehr auf einer Wiese machen wird können?
Bei der letzten Abstimmung hatte noch jeder von ihnen eine gute Ausrede. Die einen konnten sagen, die Grünen haben doch auch zugestimmt, die anderen brachten an, dass sie erst seit wenigen Tagen im Amt seien und wieder andere konnten anbringen, dass sie schon so lange im Amt sind, dass sie schon wissen was sie tun.
Unsere Bürgerinitiative hat derzeit über 300 eingetragene Mitglieder und jeder von uns ist bereit alles dafür zu geben, dass aus Oberwöhr kein zweites Neuperlach wird.
An dieser Stelle fordern wir sie auf, dafür zu sorgen, dass die Auslegungsfrist in der Stadt Rosenheim unbegrenzt ausgesetzt wird, oder zumindest bis zum 31.12.2020 verlängert wird. Bei dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse, scheint eine Klärung vieler Sachverhalte kaum möglich zu sein. Allein die fehlenden Gutachten, verhindern jede klare Einschätzung.
Ich lade sie ein, sich mit uns an einen Tisch zu setzen und zu reden. Bei uns, bei Ihnen, wie immer sie wollen. Am Ende des Tages muss es möglich sein, etwas Besseres zu erreichen, als das was hier gerade auf dem Tisch liegt.
Die Bürgerinitiative “Rettet Oberwöhr”
Thomas Brandstaedter - 22:02:25 @